Tea, Tea and me :)
Sie ist schuld. Eine Frau. Dazu noch eine aus dem Adel. Als die Herzogin von Bredford im Jahre 1840 nach einer Möglichkeit suchte, die lange Essenspause zwischen Lunch und Dinner zu überbrücken, erfand sie eine Methode, welche bis heute einen festen Platz in der britischen Kultur inne hat: der Afternoon Tea.
An einem einzigen Tag werden 165 Millionen Tassen Tee in Großbritannien getrunken. Wenn man davon ausgeht, dass ca. 70% aller Briten Teetrinker sind, ergibt dies einen täglichen Durchschnittsverzehr von 3,8 Tassen pro Teeliebhaber. Da wundert es einen nicht, dass die Briten mit 2,1 kg Tee pro Person und Jahr die zweitgrößte Teetrinkernation der Welt sind und Tee das beliebteste Getränk überhaupt ist.
Die große Glaubensfrage hier lautet: Are you a TIF or a MIF? Hier scheiden sich die Geister, ob zuerst der Tee (Tea-In-First) oder zuerst die Milch (Milk-In-First) in die Tasse kommt. Zahlreiche Studien zu diesem Thema sind aber bisher zu keinem eindeutigen Ergebnis gekommen, welche Methode die beste ist. Aber egal, ob TIF oder MIF: Fakt ist, dass 98% aller Teeliebhaber ihren Tee mit Milch trinken, aber nur 30% noch zusätzlich Zucker beimengen. Wenn wundert es dann noch, dass ca. 25% der gekauften Milch für den Teegenuss benötigt wird?
Übrigens: Früchtetee kennt man hier auf der Insel kaum. Als ich mir letztens eine Tasse Früchtetee gemacht habe, kam meine Gastschwester ganz entsetzt zu mir und meinte, dass irgendwas mit meinem Tee nicht stimmt, weil das Wasser ganz rot ist :)
Aber nun zu mir. Neben meiner entdeckten Liebe zum englischen Tee arbeite ich an der Aktualisierung unserer Health & Safety-Regulierungen und kalkuliere momentan den CO2-Ausstoß von WALDNER Limited. Dies umfasst den Wasser-, Strom-, Gas-, Kraftstoff- und Büromaterialienverbrauch. Wusstet ihr, dass eine E-Mail ca. 0,3 Gramm CO2 verursacht? Wenn man bedenkt, dass 294 Milliarden E-Mails täglich versendet werden, ist dies schon eine beachtenswerte Zahl. Neben der Bearbeitung meiner zwei Projekte unterstützte ich das Team mit der Übernahme diverser administrativer Aufgaben.
In meiner Freizeit habe ich viel unternommen. Ein Besuch des Covered Market, einem überdachten Marktplatz in der Innenstadt Oxfords, durfte da natürlich nicht fehlen. In der altertümlich anmutenden Atmosphäre sind zahlreiche Handwerkskünste zu finden. Dabei habe ich auch die Torte rechts im Schaufenster einer Konditorei entdeckt. Und mal ehrlich, welches Kind wünscht sich nicht auch solch eine Geburtstagstorte? :)
Am Tag darauf bin ich mit dem Zug nach Windsor gefahren, um die Queen auf ihren Wochenendsitz einen Besuch abzustatten. Windsor Castle ist ein riesiger Gebäudekomplex, welcher insgesamt über 45 000 m2 umfasst. Da wundert es einen nicht, dass das Schloss auch umgangssprachlich als „englisches Versailles“ bezeichnet wird. Nach meiner Besichtigung bin ich an der Themse entlang zum Eton College, einer renomierten Jungenschule in der Nähe des Schlosses, spaziert. 
Letztes Wochenende war ich mit meiner Kollegin Annette im Kino. Als wir das Kino verlassen haben, sind schon die ersten Schneeflocken vom Himmel gefallen – und alle waren aus dem Häuschen :) Da es hier keinen Winterdienst gibt, bin ich am Sonntag zuhause geblieben und habe eine Schneefrau mit meinen Gastschwestern gebaut sowie einen Winterspaziergang gemacht. Auch letzte Nacht hat es hier wieder geschneit :)
Nun, genug von mir. „Cheers“ nach Deutschland mit einer heißen Tasse englischen Tees und liebe Grüße aus England!
Eure Nicole